Hyaluron-Filler

Hyaluronsäure wird vom Körper gut vertragen, weil sie bereits von Natur aus darin vorkommt. Allerdings wird sie auch relativ schnell wieder abgebaut. Dabei gibt es zwei Arten des Abbaus: den metabolischen, also durch den natürlichen Stoffwechsel, und den mechanischen, der durch Bewegung entsteht. Bereiche wie die Lippen oder die Mundpartie sind ständig in Bewegung – dadurch wird der Filler dort schneller abgebaut. Daher kann es notwendig sein, dass ein Lippenfiller schon nach etwa sechs Monaten aufgefrischt werden muss, während ruhigere Zonen wie die Unterlider meistens länger stabil bleiben. Je nach Produkt, behandelter Region und Menge kann das Ergebnis zwischen sechs Monaten und zwei Jahren sichtbar bleiben. Um die Wirkung zu verlängern, werden moderne Filler so hergestellt, dass sie stabiler sind – durch eine chemische Verbindung der Hyaluronsäure-Moleküle.

Hyaluronsäure-Filler gelten grundsätzlich als sicher – vorausgesetzt, sie werden von erfahrenen Fachleuten mit geprüften Produkten eingesetzt. Seit den 1990er-Jahren werden sie in Europa angewendet. Ihre Formulierungen wurden über die Jahre stetig weiterentwickelt, um Nebenwirkungen zu reduzieren. Heute sind Hyaluron Filler aus der ästhetischen Medizin kaum mehr wegzudenken. Trotzdem gilt: Die Unterspritzung der Haut mit Hyaluronsäure-Fillern ist ein medizinischer Eingriff. In den sozialen Medien wirkt die Anwendung oft verharmlost, doch leider gibt es auch unseriöse Anbieter und Produkte. Sie sollten sich für die Behandlung ausschliesslich an zertifizierte Dermatologen oder plastische Chirurgen wenden, die mit hochwertigen, zugelassenen Fillern arbeiten.

Wann der richtige Zeitpunkt für die erste Injektion mit Hyaluronsäure-Fillern ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Ab Mitte 20 beginnt die Haut langsam, an Kollagen und Volumen zu verlieren. Sichtbare Veränderungen treten aber bei jedem Menschen unterschiedlich auf. Viele beginnen mit Fillern zwischen 40 und 54 Jahren, um erste Falten auszugleichen oder verlorenes Volumen aufzufüllen. Andere entscheiden sich schon früher für Filler – zum Beispiel zur Lippenmodellierung oder als vorbeugende Massnahme gegen erste Alterserscheinungen. Wichtig ist: Filler können zwar das Hautbild verbessern, aber den natürlichen Alterungsprozess nicht aufhalten. Lassen Sie sich am besten von einer erfahrenen Fachperson beraten, die Ihre Gesichtsanatomie genau kennt und Sie dahingehend gut beraten kann.

Richtig angewendete Hyaluronsäure-Filler führen nicht zu schlaffer Haut. Im Gegenteil: Sie gleichen Volumenverluste aus und können die Haut optisch straffen. Anders als permanente Filler, die die Haut langfristig dehnen können, sind Hyaluronsäure-Filler nicht dauerhaft und werden vom Körper wieder abgebaut. Nach dem Abbau kann es sein, dass sich die Haut etwas „leerer“ anfühlt – vor allem dann, wenn Sie sich schon an das prallere Aussehen durch die Filler gewöhnt haben. Die Haut kehrt durch den Abbau aber lediglich in ihren ursprünglichen Zustand zurück, ohne dass sie ausleiert oder an Festigkeit verliert.

Direkt nach einer Behandlung mit Hyaluronsäure-Fillern sollten Sie massiven Druck auf die behandelte Stelle vermeiden. In den ersten Tagen kann sich der Filler noch verschieben, da er sich noch nicht vollständig ins Gewebe eingebunden hat. Deshalb lautet die allgemeine Empfehlung: Mindestens drei Tage lang keine feste Massage oder Druckaufbau im behandelten Bereich. Behandlungen wie Gesichtsmassagen sollten idealerweise zwei Wochen pausiert werden. In seltenen Fällen kann eine gezielte Massage zur Modellierung sinnvoll sein – zum Beispiel bei kleinen Unregelmässigkeiten oder bei Lippenfillern. Falls sich nach der Injektion kleine Knubbel oder Unebenheiten zeigen, handelt es sich meist um harmlose Schwellungen oder kleine Blutergüsse, die sich von selbst zurückbilden. Sollten Ihnen etwas ungewöhnlich erscheinen, dann sprechen Sie mit Ihrem Behandler. Falls nötig, kann der Filler mit einem Enzym namens Hyaluronidase gezielt aufgelöst werden – meist innerhalb von 48 Stunden.

In einigen Fällen wird empfohlen, nach einer Filler-Behandlung für ein bis zwei Nächte auf dem Rücken zu schlafen – am besten mit leicht erhöhtem Kopf. So vermeiden Sie Druck auf die behandelten Bereiche und reduzieren das Risiko, dass sich der Filler verschiebt. Ob das in Ihrem Fall notwendig ist, hängt von der behandelten Region, der Filler-Menge und Ihrem individuellen Hautzustand ab. Am wichtigsten ist, dass Sie die Nachsorgehinweise Ihrer behandelnden Fachperson genau befolgen, da diese Ihre Haut und den Behandlungsverlauf am besten einschätzen kann.

Hyaluronsäure-Filler gelten allgemein als gut verträglich, vor allem dann, wenn sie fachgerecht angewendet werden. In seltenen Fällen kann es jedoch zu unerwünschten Reaktionen kommen – zum Beispiel zu Schwellungen, Rötungen oder kleinen Blutergüssen an der Injektionsstelle. Sehr selten treten allergische Reaktionen auf den Filler auf. Sollte das passieren, dann helfen entzündungshemmende Medikamente oder ein Enzym namens Hyaluronidase, das den Filler schnell wieder auflöst. Um Risiken möglichst gering zu halten, sollten Sie sich immer an eine erfahrene Fachkraft wenden.
Obwohl selten, können mögliche Nebenwirkungen sein:
Rote, geschwollene, blaue Haut
Juckende Haut
Unebene Haut
Infektion an der Injektionsstelle
Schmerz
Blutung
Verlängerte Festigkeit
Ein Abszess oder ein Knoten
Lokaler Gewebetod (Nekrose)
Blutung der Augen
Doppelbilder oder Sehverlust

Jedes dieser Symptome sollte dem Anbieter sofort gemeldet werden. Leichte Nebenwirkungen treten am häufigsten nach Hyaluronsäure-Lippenfüllern auf, sind jedoch im Allgemeinen nicht schwerwiegend.

Injizierbare Hyaluronsäure ist ein sogenannter temporärer Dermal-Filler, der gezielt dazu eingesetzt wird, um Falten zu glätten, Volumen zurückzugeben oder bestimmte Gesichtspartien zu betonen. Die Hauptzutat ist Hyaluronsäure – ein körpereigener Zuckerstoff, der Wasser bindet und dadurch die Haut von innen aufpolstert. Die Substanz ist gelartig und kann je nach Zusammensetzung weicher oder fester sein – je nachdem, wo und wofür sie eingesetzt wird. Im Gegensatz zu permanenten Fillern wird injizierbare Hyaluronsäure mit der Zeit vom Körper wieder abgebaut. Neben HA-Fillern gibt es auch andere resorbierbare Filler wie Calciumhydroxylapatit oder Poly-L-Milchsäure. Das erste für das Gesicht zugelassene Hyaluronsäure-Produkt war Restylane™, das 2003 in den USA auf den Markt kam. Hergestellt werden Hyaluron Filler häufig aus tierischen Quellen - ein aufwändiges Verfahren, das teuer war und ein gewisses Risiko für allergische Reaktionen mit sich brachte. Heute werden die meisten Filler mit gentechnisch veränderten Bakterien in einem kontrollierten Fermentationsprozess hergestellt. Das ist kostengünstiger und ermöglicht auch die gezielte Entwicklung verschiedener Filler-Typen.

Nicht jeder ist für eine Behandlung mit Hyaluronsäure-Fillern geeignet. Wenn Sie aktuell unter einer Hautinfektion, aktiver Akne oder Herpes im Behandlungsbereich leiden, sollte die Anwendung verschoben werden. Auch bei bestimmten Vorerkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, nicht eingestelltem Diabetes oder einer bekannten Allergie gegen Bestandteile des Fillers ist Vorsicht geboten. Schwangere und Stillende sollten die Behandlung unbedingt mit ihrer Fachperson besprechen. Zwar gibt es keine eindeutigen Studien zu Risiken, dennoch raten viele Ärztinnen und Ärzte aus Sicherheitsgründen davon ab. Ausserdem wird zunehmend empfohlen, geplante zahnärztliche Eingriffe vor einer Filler-Behandlung abzuschliessen. Grund ist der mögliche Zusammenhang zwischen zahnmedizinischen Behandlungen und einem erhöhten Infektionsrisiko in bereits behandelten Hautbereichen. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit einer erfahrenen Fachkraft.

Eine Behandlung mit Hyaluronsäure-Fillern ist nicht völlig schmerzfrei, da die Substanz mit einer feinen Nadel in die Haut injiziert wird. Die meisten modernen Filler enthalten jedoch Lidocain – ein lokal wirkendes Betäubungsmittel, das den Schmerz direkt bei der Injektion spürbar lindert. Zusätzlich kann vor der Behandlung eine betäubende Creme aufgetragen werden. Viele Patientinnen und Patienten empfinden den Eingriff dadurch als gut erträglich.

Das Ergebnis einer Hyaluron Filler-Behandlung ist meist sofort sichtbar. In den darauffolgenden Tagen kann sich das Hautbild weiter verbessern, da sich der Filler gleichmässig ins Gewebe verteilt. Das endgültige Ergebnis zeigt sich nach etwa einer Woche. Je nach Produkt und Behandlungsstelle hält der Effekt zwischen sechs Monaten und einem Jahr an – manchmal auch länger. Grundsätzlich gilt: Fester strukturierte Filler sorgen oft für länger anhaltende Ergebnisse, während weichere, flexiblere Produkte schneller abgebaut werden. Die meisten Menschen verspüren nach einer Filler-Behandlung keine Schmerzen. Es kann jedoch vorkommen, dass die Haut an der Einstichstelle leicht druckempfindlich ist oder sich ein kleiner Bluterguss bildet.