Mittleres chemisches Peeling

Ein mittleres chemisches Peeling ist eine medizinisch-kosmetische Behandlung, bei der kontrolliert tiefere Hautschichten erreicht werden – genauer gesagt die papilläre Dermis. Diese befindet sich etwa 0,45 bis 0,60 Millimeter unter der Hautoberfläche. In dieser Tiefe regt das Peeling die Zellerneuerung an, unterstützt die Bildung von neuem Kollagen und kann das Hautbild sichtbar verbessern. Zum Einsatz kommen dabei meist stärkere Säuren wie Trichloressigsäure (TCA) in Konzentrationen von 35 bis 40%. Sie werden entweder einzeln oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen wie Glykolsäure oder Bestandteilen einer Jessner-Lösung eingesetzt. Das Ziel der Behandlung ist es, feine Linien, Pigmentflecken oder Aknenarben zu milden und der Haut ein ebenmässigeres, frischeres Aussehen zu verleihen.

Wie lange die Ergebnisse eines mittleren chemischen Peelings anhalten, hängt stark von Ihrem Lebensstil und Ihrer Hautpflege ab. Faktoren wie ausreichender Sonnenschutz, eine ausgewogene Ernährung und eine konsequente Pflegeroutine spielen dabei eine wichtige Rolle. Im Durchschnitt bleibt der sichtbare Effekt eines solchen Peelings etwa sechs Monate bis zu einem Jahr erhalten. Wenn Sie Ihre Haut gut schützen und regelmässig mit geeigneten Produkten pflegen, können Sie die Wirkung oft sogar noch länger geniessen.

Wie stark ein mittleres chemisches Peeling auf Ihre Haut einwirkt, hängt von mehreren Faktoren ab – zum Beispiel von der Art der verwendeten Säuren, deren Konzentration und dem pH-Wert der Lösung. Allgemein gilt: Je niedriger der pH-Wert, desto mehr freie Säure ist enthalten – und genau diese kann besonders gut in die Haut eindringen. Freie Säuren sind lipidlöslich und damit in der Lage, die Hautschichten effektiver zu durchdringen und die gewünschten Erneuerungsprozesse der Haut auszulösen. Neben dem Säuregehalt spielen aber auch andere Bestandteile der Lösung eine Rolle, etwa Lösungsmittel oder Emulgatoren. Das Zusammenspiel und die Dosierung entscheiden letztlich darüber, wie intensiv die Behandlung wirkt und wie tief sie in die Haut eindringt.

Die in der Dermatologie gebräuchlichsten mittelstarken chemischen Peelings unterscheiden sich vor allem in der Art der Säure und ihrer Intensität:
TCA-Peelings werden mit 35-50 % Trichloressigsäure formuliert
Coleman-Peelings werden mit 35 % TCA + 70 % Glykolsäure formuliert
Eine Jessner-Peel-Lösung, auch bekannt als Monheit-Peel, wird mit 35 % TCA + Jessner-Lösung (14 % Salicylsäure, 14 % Milchsäure, 14 % Resorcin) formuliert
Phenol-Peelings, 80-88 %
Brenztraubensäure, 40-70%

Ein mittleres chemisches Peeling ist ein intensiver Eingriff für Ihre Haut, da gezielt eine Entzündungs- und Heilungsreaktion ausgelöst wird. Deshalb sollte eine solche Behandlung frühestens nach vier bis sechs Monaten wiederholt werden – nur so hat Ihre Haut ausreichend Zeit, sich vollständig zu regenerieren. In manchen Fällen kann ein Peeling auch häufiger oder im Wechsel mit anderen Behandlungen durchgeführt werden, wenn damit ein bestimmter Effekt erzielt werden soll. Wichtig zu wissen: Was in vielen Kosmetikstudios oder SPAs als „mittleres Peeling“ angeboten wird, ist oft weniger intensiv und hat nur einen geringen Effekt auf die obersten Hautschichten. Ein echtes chemisches Peeling hingegen dringt bis in die obere Lederhaut vor – und sollte entsprechend sorgfältig geplant und zeitlich begrenzt angewendet werden.

Mittlere chemische Peelings eignen sich für die meisten Hauttypen. Menschen mit dunkler Haut sollten allerdings generell bei chemischen Peelings vorsichtig sein, da die starken Peelingeffekte dieser Behandlung unerwünschte Nebenwirkungen wie Hyperpigmentierungen verursachen können.

Ein mittleres chemisches Peeling wirkt tief in der Haut. Deshalb kann die Behandlung für Sie auch spürbar unangenehm sein. Die eingesetzten Säuren erreichen Hautschichten bis zur oberen retikulären Dermis, in der Sie eine spürbare Reaktion wahrnehmen werden. Um die Beschwerden so gering wie möglich zu halten, kommen häufig lokal betäubende Cremes zum Einsatz. In manchen Fällen werden auch leichte Schmerzmittel oder ein beruhigendes Medikament verschrieben. Während der Anwendung können Ventilatoren oder Kühlelemente das Brennen lindern. Je nach Peelinglösung kann die Behandlung auch selbst betäubende Bestandteile enthalten. Ihr behandelnder Facharzt wird Sie individuell beraten und dafür sorgen, dass die Behandlung für Sie gut auszuhalten ist.

Ein mittleres chemisches Peeling kann verschiedene Formen von Pigmentstörungen sichtbar verbessern. Dazu gehören dunkle Flecken durch Akne, sonnenbedingte Hautveränderungen oder auch ein Melasma. Selbst Sommersprossen können durch ein solches Peeling gemildert oder sogar entfernt werden. Entscheidend ist jedoch: Die Ursache der Pigmentstörung spielt eine wichtige Rolle. Kommt es nach dem Peeling erneut zu UV-Schäden oder Entzündungen der Haut, können die Flecken wieder auftreten. Um das Ergebnis möglichst lange zu erhalten, ist ein konsequenter Sonnenschutz ebenso wichtig wie eine auf Ihren Hauttyp abgestimmte Pflegeroutine und ein gesunder Lebensstil.

Ja, nach einem mittleren chemischen Peeling ist die Anwendung von Vaseline® oder weissem Petrolatum ausdrücklich empfohlen. Diese Produkte bilden eine schützende Schicht auf Ihrer Haut und verhindern, dass Feuchtigkeit verloren geht – ein wichtiger Faktor für eine gute und schnelle Heilung. In den ersten drei Tagen nach dem Peeling sollten Sie Vaseline® idealerweise drei Mal täglich auftragen. Danach kann Ihr behandelnder Facharzt eventuell eine andere feuchtigkeitsspendende Pflege empfehlen. Entscheidend ist, dass Sie sich genau an die Nachsorgeanweisungen halten, denn Tiefe und Wirkung des Peelings beeinflussen auch den Heilungsverlauf. So unterstützen Sie Ihre Haut optimal auf dem Weg zur Regeneration.

Nach einem mittleren chemischen Peeling sollten Sie in den ersten Tagen vorsichtig mit heissem Wasser und Dampf umgehen. Vor allem in den ersten ein bis zwei Wochen ist heisser Wasserdampf nicht empfehlenswert, da er den Heilungsprozess stören kann. Ab dem dritten Tag dürfen Sie in der Regel wieder lauwarm duschen – vorausgesetzt, das behandelte Hautareal kommt nicht direkt mit dem Wasserstrahl in Kontakt. Wichtig ist, dass Sie sich immer an die individuellen Empfehlungen Ihres behandelnden Fachpersonals halten, denn je nach Hauttyp und Peelingtiefe kann die Heilungszeit unterschiedlich ausfallen.

Bei den meisten Patientinnen und Patienten beginnt sich die Haut etwa zwei bis drei Tage nach der Behandlung abzuschälen. Dieser Prozess ist in der Regel nach zehn bis vierzehn Tagen abgeschlossen. Wie schnell und intensiv sich die Haut löst, hängt unter anderem von der verwendeten Peelinglösung, der Anwendungstechnik sowie der individuellen Hautreaktion und Pflege ab. Wichtig ist: Lassen Sie die Haut in Ruhe und versuchen Sie nicht, lose Hautpartien selbst zu entfernen. Auch wenn es verlockend sein kann – das Abziehen kann die Heilung stören und im schlimmsten Fall zu Narben führen. Ihre Haut braucht Zeit, um sich kontrolliert zu erneuern.

Nach einem mittleren chemischen Peeling ist eine sorgfältige Nachsorge sehr wichtig, um die Haut bei der Heilung zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden. In den ersten sieben bis vierzehn Tagen kann es zu Schwellungen, Rötungen oder Spannungsgefühlen kommen. Kühlende Massnahmen wie Eispackungen lindern die Beschwerden. In den ersten drei Tagen sollten Sie Ihre Haut sanft reinigen mehrmals täglich weisses Petrolatum auftragen. Das fördert die Regeneration der Haut. Direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie in dieser Phase konsequent meiden – am besten schützen Sie sich mit Hüten oder Tüchern vor der Sonne. Nachdem die erste Heilungsphase abgeschlossen ist, können Sie auf einen mineralischen Sonnenschutz mit Zinkoxid oder Titandioxid umsteigen.

*Da die ideale Pflege individuell unterschiedlich ist, sollten Sie sich in jedem Fall eng mit Ihrer behandelnden Fachperson abstimmen.