Mikrodermabrasion

Unmittelbar nach der Mikrodermabrasion Behandlung ist die Haut besonders empfindlich – deshalb kann ein Vitamin-C-Serum, vor allem mit der aktiven Form Ascorbinsäure die Haut reizen. Vitamin C wirkt nämlich eher in einem sauren Milieu, was die frisch behandelte Haut belasten kann. Daher wird empfohlen, in den ersten 48 Stunden nach der Behandlung auf Vitamin C zu verzichten. Danach können Sie es wieder in Ihre Pflegeroutine integrieren, um die Hautregeneration gezielt zu unterstützen.

Die Mikrodermabrasion wirkt gezielt nur auf die äusserste Hautschicht – das sogenannte Stratum corneum. Diese Schicht besteht aus abgestorbenen Hautzellen und kann je nach Alter, Hautzustand und Pflegegewohnheiten zwischen zehn und dreissig Zelllagen umfassen. In welcher Tiefe die Haut behandelt wird, lässt sich bei der Mikrodermabrasion steuern – entweder durch die Anzahl der Durchgänge oder die Intensität des Kristallstrahls. Auch der behandelte Bereich spielt eine Rolle: Während die Haut um die Augen besonders dünn ist, ist sie etwa an der Oberlippe deutlich robuster. Eine erfahrene Fachperson kann die Behandlung individuell auf Ihre Haut abstimmen.

Durch das sanfte Abtragen der obersten Hautschicht – entweder mit feinen Kristallen oder einem Diamantaufsatz – werden abgestorbene Zellen gelöst und der obere Pfropfen des Mitessers geöffnet. Die integrierte Saugfunktion des Gerätes entfernt dabei bereits gelöste Verunreinigungen oder bereitet sie für eine anschliessende manuelle Ausreinigung vor. Bei regelmässiger Anwendung kann Mikrodermabrasion zudem helfen, die Bildung neuer Mitesser zu reduzieren und das Hautbild langfristig klarer erscheinen zu lassen.

In der Regel empfinden die meisten Patientinnen und Patienten die Mikrodermabrasion nicht als schmerzhaft. Die Behandlung fühlt sich eher wie ein leichtes Kribbeln oder ein sanftes Kratzen an – ähnlich wie die raue Zunge einer Katze, die über die Haut streift. Sollte Ihre Haut vor der Behandlung bereits gereizt oder durch andere Peelings empfindlich sein, kann die Mikrodermabrasion etwas unangenehmer sein. In diesem Fall sollten Sie die Behandlung rechtzeitig unterbrechen. Sprechen Sie offen mit dem Behandler, wenn Sie während der Sitzung Schmerzen verspüren.

Beide Verfahren eignen sich sehr gut, um die Hauterneuerung anzuregen. Dennoch haben die Mikrodermabrasion und das chemische Peeling unterschiedliche Behandlungs-Schwerpunkte. Die Mikrodermabrasion ist ideal bei oberflächlichen Hautanliegen wie feinen Linien, vergrösserten Poren, Aknenarben oder UV-bedingten Schäden der Haut. Sie ist besonders sanft, verursacht kaum Ausfallzeit und wird zum Beispiel in der Schwangerschaft häufig bevorzugt. Chemische Peelings hingegen können tiefer wirken und eignen sich besser bei ausgeprägteren Falten, Pigmentstörungen oder tieferen Narben. Hier gibt es je nach Hautzustand verschiedene Möglichkeiten, die Intensität und die Wirkstoffe anzupassen. Es ist auch möglich, beide Methoden im Wechsel anzuwenden, um die Vorteile beider Behandlungen gezielt zu nutzen.

Die Mikrodermabrasion eignet sich grundsätzlich für viele Hauttypen und gilt als besonders sanfte Methode der Hauterneuerung. Sie wird sogar während der Schwangerschaft empfohlen, während klassische Peelings in dieser Zeit eher nicht empfohlen werden. Sie sollten allerdings vorsichtig sein, wenn Sie sehr empfindliche Haut, ausgeprägte Rötungen oder Hauterkrankungen wie Rosazea haben. Auch bei dunkleren Hauttypen kann es in seltenen Fällen zu einer vorübergehenden Hyperpigmentierung kommen. Wichtig: Wenn Ihre Haut aktive Entzündungen, offene Stellen oder Infektionen hat, sollte ebenfalls auf eine Mikrodermabrasion verzichten.

Die Mikrodermabrasion können Sie sowohl von Dermatologen als auch von ausgebildeten Kosmetikern in Anspruch nehmen. In der Regel sind mit dieser Behandlung nur wenige Nebenwirkungen verbunden. Beachten Sie dabei den Unterschied zur medizinischen Mikrodermabrasion, die deutlich tiefer wirkt, mehr Hautschichten entfernt und daher ausschliesslich von Ärzten oder medizinischem Fachpersonal unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden darf. Ein Vorgespräch mit einem Fachprofi hilft bei der richtigen Entscheidung.

Retinol ist eine Form von Vitamin A, das die Zellerneuerung aktiviert, die Kollagenproduktion anregt und dabei hilft, feine Linien, Pigmentflecken und Unreinheiten sichtbar zu reduzieren. Wenn Sie retinolhaltige Produkte in Ihrer täglichen Pflege verwenden, dann sollten Sie diese für 2-3 Tage direkt nach der Behandlung absetzen. Sollte die Behandlung besonders aggressiv gewesen sein, dann können Sie Ihre Haut in den ersten 48 Stunden mit Vitamin A aus der Nahrung (z.B. Karotten, Brokkoli oder Fisch) versorgen und dann sanft mit Vitamin-A-Estern (z.B. Retinylpalmitat) starten. Diese sind etwas milder als klassisches Retinol und bereiten die Haut gut auf die spätere Rückkehr zur gewohnten Pflege vor. Lassen Sie sich im Zweifel immer von Ihrer behandelnden Fachperson beraten.

Wie oft eine Mikrodermabrasion-Behandlung sinnvoll für Sie ist, hängt davon ab, welches Ergebnis Sie erwarten und in welchem Zustand sich Ihre Haut befindet. In der Regel kann eine professionelle Mikrodermabrasion alle zwei bis acht Wochen stattfinden. Bei bestimmten Indikationen – zum Beispiel bei einer gezielten Verbesserung des Hautbildes – kann auch eine wöchentliche Anwendung über vier bis sechs Wochen sinnvoll sein. Handgeräte für den Heimgebrauch sind zwar etwas sanfter, sollten aber auch nicht häufiger als einmal pro Woche auf gesunder Haut angewendet werden. Wenn Sie bereits intensiv wirkende Produkte zum Beispiel mit Retinol anwenden, dann sollten Sie einen grösseren Abstand zwischen einzelnen Behandlungen wählen.

Damit Ihre Haut die Mikrodermabrasion gut verträgt, sollten Sie diese im Vorfeld schonen und sie nicht zusätzlich reizen oder ausdünnen. Verzichten Sie daher mindestens eine Woche vor der Behandlung auf Retinoide, Peelings, eine Rasur, Waxing oder andere reizende Pflegeschritte. Auch direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie bereits einige Wochen zuvor möglichst vermeiden. Verzichten Sie nach Möglichkeit ausserdem etwa eine Woche vor dem Termin auf Zigaretten - das unterstützt die Durchblutung und die Regeneration der Haut. Besprechen Sie Ihre individuelle Vorbereitung am besten mit Ihrer Hautpflegeexpertin oder Ihrem Dermatologen, damit die Behandlung optimal auf Ihre Haut abgestimmt ist.

* Konsultieren Sie immer Ihren Arzt, bevor Sie dieses Verfahren durchführen *